Rezepte

Italienischer Nudelsalat: Wer ist denn eigentlich Lisa?

Wer kennt sie nicht: Die Nudelsalat-Traumata, verursacht durch Kindergeburtstage, Grillparties und Tage der offenen Tür, an denen durchsichtige Schüsseln voller weichgekochter Röhrchennudeln in Mayonnaise ertränkt und mit Mais, Fleischwurststückchen und Eiern gespickt in Reih und Glied auf den mit Wachstuch abgedeckten Biergarnituren in der Sonne vor sich hinsalmonellten.
Vielleicht ist das ein Grund, warum ich Nudelsalat bisher nicht gerade auf meiner Favoritenliste hatte, was Salate betrifft (bis auf den feinen Nudelsalat meiner Tante, dazu ein andermal mehr) und selbst zubereitet habe ich tatsächlich noch keinen einzigen. Ist ein Ding, oder?
Aber dann! Oh mein Gott! Hurra! Dann kam der Nudelsalat, der alles veränderte und – das weiß ich jetzt schon – Einzug in die Halle der für mich ruhmreichsten Nudelsalate halten wird.
Italienischer Nudelsalat mit Rucola, Parmaschinken und getrockneten Tomaten
Hier kommt das Rezept, ausreichend für 4 Personen als Hauptspeise, als Beilage zum Grillen dürfte die Menge für 8 Personen genügen: 
Zutaten: 
250 g Farfalle (oder welche Sorte ihr am liebsten habt) 
125 g Mini-Mozzarella-Kugeln 
2 EL Olivenöl 
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 
50 g Pinienkerne 
125 g Rucola 
150 g getrocknete Tomaten in Öl 
120 g Parmaschinken 
1 TL kleine Kapern (wer mag mehr, wer Kapern-Phobiker ist, einfach weglassen) 
 
Rezept für das Dressing: 
70 ml Olivenöl 
3 EL Balsamico-Essig 
1 Knoblauchzehe, fein gehackt 
2 TL Pesto (selbstgemacht oder aus dem Glas) 
2 TL Senf 
1 EL Honig 
Salz und Pfeffer 
 
Außerdem: 
Etwa 100 g Parmesankäse, in dünne Scheiben gehobelt oder geschnitten 
Zutaten Italienischer Nudelsalat: Mozzarella und Parmaschinken
Nudeln in Salzwasser bissfest kochen, abgießen und mit kaltem Wasser abschrecken. Anschließend gut abtropfen und vollständig auskühlen lassen. Mini-Mozzarella-Kugeln halbieren und mit 2 EL Olivenöl und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bis zur weiteren Verwendung in einer kleinen Schüssel marinieren. Die Pinienkerne bei mittlerer Hitze in einer beschichteten Pfanne ohne Fett leicht anbräunen (Attenzione, cari amici, für die, die auch beim Kochen gerne plaudern und nebenbei Sektchen/Weinchen/Bierchen gluckern: Sobald die Pinienkerne ein bisschen Farbe bekommen, geht´s ruckzuck und sie werden schwarz – also nicht zu lange aus den Augen lassen!). Rucola waschen und gut abtropfen lassen bzw. trocken schleudern. Die getrockneten Tomaten in feine Streifen schneiden. Parmaschinken in etwa 1 ½ cm breite Streifen schneiden. Alle Zutaten in eine große Schüssel geben und vorsichtig durchmischen. 
 
Für das Dressing Olivenöl, Balsamico-Essig, Knoblauch, Pesto, Senf, Honig mit etwas Salz und frisch gemahlenem Pfeffer gut miteinander verrühren. Dressing über den Salat geben, noch mal gut durchmischen (ggf. mit Salz und Pfeffer abschmecken) und mit gehobeltem Parmesan bestreut servieren. 
Zutaten für italienischen Nudelsalat: Pinienkerne

Italienischer Nudelsalat serviert in weiß

Als Sommersalat und Beilage zum Grillen 1a, für Mädelsabende mit viel Geschnatter prädestiniert, in Zweisamkeit mit einer Flasche Wein allerköstlichst (alleine, mit Kohlenhydratjieper im Schneidersitz mit der Schüssel auf den Knien und einem Vorlegelöffel als „Schaufel“ in der Hand exzellent!). Ihr merkt schon, ich bin begeistert. Ach so, ja, wer ist denn jetzt eigentlich Lisa? Das wissen wir selbst leider nicht so genau, denn persönlich kennen tun wir sie nicht, das Rezept für den Nudelsalat basiert jedoch auf dem Italienischen Nudelsalat von Lisa aus dem Kochforum mit der Mütze. Unbekannterweise ein großes Dankeschön! 🙂

25 Comments

  • Gourmande

    Hmmmmm, lecker, lecker, lecker!
    Ich glaube, der wird für die nächsten Tage vorgemerkt.
    Nudelsalat mit Mayo find ich auch ganz, ganz gruselig, der wird nur noch getoppt von Kartoffelsalat mit Mayo, schlimmer geht's nicht. 😉

  • glückSEEligkeit

    Ich musste grad sehr schmunzeln über euren Kommentar, denn GENAU DIESE FRAGE "Wer ist eigentlich Lisa?" beschäftigte mich mein halbes Studentenleben 🙂 Damals bin ich in meiner "Was koche ich aus fünf angefangenen Sachen" beim Kochforum auf den Nudelsalat gestoßen. Lisa, die Heldin meiner Studienzeit und die Schuldige dafür, dass mein Freundekreis sich Jahrelang vor diesem Nudelsalat nicht mehr retten konnten.
    Daher- liebe Lisa- melde dich wenn du das hier liest und der goldene Nudelsalatorden gehört dir 🙂
    Alles Liebe und Danke für den amüsanten Post,
    Anja von glückSEEligkeit

  • Nadja

    Ja, der gute alte Nudelsalat. Ein Graus, und immer ein Garant für einen verdorbenen Magen am nächsten Tag. Wenn keine Majonaise drin ist, dann ess ich ihn, aber das Aufgeweichte, Patzige, wenn der schon so eine halbe Ewigkeit herumsteht… Grauenvoll. Danke, Lisa! Vielleicht erlöst du die Bloggerwelt von ihrem Trauma?

    Liebe Grüße
    Nadja

  • die.sandra

    Sieht ja ganz gut aus, Dein "Nudelsalat", aber ist das noch ein Nudelsalat? Für mich besteht ein Nudelsalat vor allem aus Nudeln! Und deshalb habe ich am Wochenende was ganz Schlimmes gemacht: Einen Nudelsalat mit Spirelli, weil an denen die Soße nicht abrutscht mit Miracle Whip Balance- Gurkenwassermarinade, einem Gewürzgurkentopping und preisgekrönter Fleischwurst vom Metzger meines Vertrauens. Ach ja, und dann war noch ne Dose Dosenerbsen drin, jawohl! Und geschmeckt hat es, wie Nudelsalat schmecken muss. Wie Nudelsalat. Alle leben noch!!! Wenn ich hier lese, muss das ein Wunder sein. Meine Mutter übrigens macht eine Soße aus Majo, Senf und Ketchup rein und dazu auch noch Eier! Da salmonellt überhaupt gar nichts. Steht aber auch nicht in der Sonne. Und es hat sich in den 20 Jahren, in denen ich diesen Nudelsalat x- mal gegessen habe, nie jemand geschwert, sondern alle waren zufrieden und begeistert! Ich glaube, diejenigen, die hier von "Ööööh, Majo im Nudelsalat" sprechen, die kennen nur den aus´m Supermarkt. Ich hab noch nie selbstgemachten gegessen, der vor Majo getrieft hätte und den Magen verdorben hab ich mir auch noch nie. Ich fühle mich etwas diskriminiert. Ich hoffe, als nächstes kommt nicht irgendwas anderes Normales, das von einer Gourmetvariante niedergemacht wird. Ich finde, Dein "Nudelsalat" und das was man normalerweise unter Nudelsalat versteht, sind zwei unterschiedliche Dinge, die man nicht miteinander vergleichen kann.

  • Anonym

    Mmmmmhhhh… nur ein Wort: LECKER!

    Dieser Nudelsalat ist ein Gaumenschmauß und eine wirkliche Alternative zu den nach Mayonnaise und Ketchup schmeckenden Salaten, die zum Grillen serviert werden.

    Vielen Dank nochmals an die italiensiche Gourmetköchin, die es für mich immer wieder schafft, aus etwas Alltäglichem etwas ganz Besonderes zu machen.

    Bitte mehr davon 😉

    LG Juan

  • Dani

    Wie witzig! Ich mache schon seit Jahren den gleichen Salat, mittlerweile leicht abgewandelt, aber habe mich auch immer gefragt, wer Lisa ist 😉 Ist einer meiner Standards, wenn wir irgendwo was zum Grillen mitbringen sollen und wurde schon zig Mal nach dem Rezept gefragt… so lecker!

  • Anonym

    Diei Idee ist zugegebenermaßen nicht von mir, aber ich habe schon so manches Ahhh und Ohhh geerntet wenn ich diesen Nudelsalad mitgebracht habe und er war immer ratzeputz weg.
    Nimm anstatt den üblichen Nudeln Tortelini -ob mit Käse oder Fleischfüllung ist Jedem selber überlassen. Mit hinein gekochtes, aber noch knackiges Gemüse (also Zucchin, Karottensticks, Paprika…..) und eine leichte Salatsosse mit Essig, Öl; Kräutern, Salz,Pfeffer….

  • Anonym

    Wie lustig, auch mich hat genau dieses Rezept von meinem Nudelsalat-Trauma befreit und mich davon überzeugt das Nudelsalat tatsächlich doch richtig lecker sein kann! 🙂 Also danke Lisa.

  • Susu

    Moin!

    Diesen Nudelsalat gibt es in Varianten seit Jahren bei uns, ein Klassiker und sehr beliebt!
    Cocktailtomaten und Oliven finden auch oft den Weg in die Schüssel. Feta statt Mozzarella passt auch super.

    Mayo…. grusel……

  • Christina

    @Gourmande: Da haste Recht, Kartoffelsalat mit Mayo mag ich auch nicht.

    @Anja: Wie cool! Das einzige, was mir am Nudelsalat nicht gefällt, ist, dass ich ihn nicht schon vorher entdeckt habe. 😉

    @Nadja: Das Rumstehen ist echt immer das Problem, wenn Mayo drin ist. Wie bei Tiramisu – aber das ist ja lustigerweise auch ein Klassiker für Gartenparties unter heißer Sonne.

    @Schokoschirmchen: Danke für den Hinweis, ich glaube bei "Pesto" ist in mein Hirn so fest ein schlichtes, schnell gemachtes Basilikum-Pesto eingemeißelt, dass ich das gar nicht beachtet habe. Sorry! Ich würde hier grün bevorzugen, aber je nach Vorliebe schmeckt das sicher auch mit rotem Pesto lecker, unterstreicht dann noch mehr den Geschmack von den getrockneten Tomaten.

    @Toni: Da sachste watt! Die Mutter einer Bekannten hat davon zwei große Dosen reingehauen, das werde ich mein Lebtag nicht vergessen.

    @Rosa: Schön, dass er Dir gefällt.

    @die.sandra: Ui! Wegen Teigwaren soll sich natürlich keiner diskriminiert fühlen. 😉 Dein Stichwort bzw. -Satz war "steht aber auch nicht in der Sonne". Dann ist das mit Mayonnaise und Eiern sicher auch kein Problem, was das "Rumsalmonellen" betrifft. Ich habe eben leider auch die andere Variante schon mitbekommen und mir persönlich schmeckt es halt ohne Mayo besser. Gurkenwassermarinade find ich übrigens einen guten Tipp für Salate – egal ob Nudelsalat, Kartoffelsalat oder sonstwas. Meine Mama macht sie z.B. immer an ihren Wurstsalat und schwört drauf. 🙂

    @Nina: Ach, das freut mich aber! Ein Hoch auf Lisa – und – muss ich dazu sagen – auf den, der mir den Nudelsalat gezeigt hat! 😀

    @Grain de sel: Also, dass ich ausgerechnet die vergessen habe! Dabei sind Erbsen und diese Mini-Möhrchen ja wirklich essenziell … 😉

    @Juan: Bin zwar weder Italienerin noch eine Gourmetköchin, freue mich aber trotzdem über Dein Kompliment, dankeschön.

    @anonym: Oh, Spargel! Das merke ich mir für die nächste Saison vor.

    @Dani: Du auch, Mensch, ich bin ganz fasziniert, wie dieser Salat schon die Küchen erobert hat. Müssten wir nur wissen, ob tatsächlich jemand Lisa kennt, damit wir ihr das Lob überliefern können. 😉

    @Deichrunners Küche: Das freut mich, ich kann ihn Dir wirklich nur wärmstens empfehlen. Schmeckt auch am nächsten Tag noch 1a!

    @anonym: Danke für die Tipps, ein Nudelsalat mit gefüllten Nudeln steht bei mir auf jeden Fall noch aus.

    @anonym: Ha, noch jemand! So langsam können wir ja schon fast einen Fanclub gründen. 😉

    @Susu: Oh! Ja! Oliven! Sehr gut! *abspeicher* 😀

    @Papillon: Tihihi, jetzt ist Deine Kollegin entlarvt. 😉 Der Salat wird bei mir aber sicher auch zum Klassiker!

  • Simone

    Dieser Nudelsalat sollte auch helfen, das alte "Nudelsalattraume" zu neutralisieren:

    Nudelsalat nach Art der Provençe

    Zutaten für den Salat:

    nicht ganz eine Packung Nudeln (ca. 400g), z. B. gerillte Röhrennudeln (Rigatoni)

    einige kleingeschnittene Tomaten oder halbierte oder geviertelte Kirschtomaten
    (oder größere Tomaten, dann die Kerne herausdrücken, sonst wird der Salat matschig)

    ca. 2 große od. 3 kleine geraspelte Möhren (grob raspeln, nicht zu fein)

    Rucola, kleingeschnitten (ohne die dickeren Stiele)

    Sonnenblumenkerne (ohne Fett in einer beschichteten Pfanne anrösten; Vorsicht, brennen leicht an, daher oft umrühren)

    Marinade:

    ca. 4 EL Balsamico-Essig (dunkler)
    ca. 6 EL Öl (½ Sonnenblumenöl, ½ Olivenöl)
    1 gestrichener Tl Senf
    ca. 3 EL süße Sahne
    1 TL getrocknete Kräuter der Provence (Gewürzmischung)
    3-4 Zehen Knoblauch, gepreßt
    Salz
    1/2 bis 1 ganzer TL Zucker
    Pfeffer

    Die Marinade in einem Glas mit Deckel schütteln, damit sich der Senf gut verteilt (oder mixen). Den Salat erst kurz vor dem Servieren mit der Marinade anmachen, damit der Rucola nicht zusammenfällt.

  • Simone

    Gerne!
    PS: "Nudelsalattrauma" meinte ich natürlich, und die Quelle des Rezepts habe ich versehentlich auch unterschlagen: Es stammt von einem Sommergrillpartygast, der es wiederum von einem Volkshochschulkurs mitgebracht hat (also nicht aus einem Kochbuch) und hat bei uns und ein Stück neckaraufwärts schon die Runde gemacht, da die meisten die fettigen Mayosalate längst nicht mehr wirklich mögen.

  • Simone

    Liebe Christina,

    hier ist noch ein zweites (und letztes) Rezept aus der Anti-Mayonaise-Ecke:

    Griechischer Kritharikisalat

    3/4 Päckchen Kritharikinudeln
    1 Dose/Glas Kichererbsen
    reichlich Kirschtomaten, geviertelt
    1/2 Salatgurke in kleinen Stückchen
    evtl. wenige rote Zwiebel in dünnen geviertelten Ringen (oder weglassen)

    6 EL Zitronensaft
    9 EL Olivenöl (mildes)
    sehr viel Knoblauch, durchgepreßt
    viel Salz, Pfeffer
    1 TL Zucker
    evtl. noch ein wenig glatte Petersilie

    Reisnudeln in gut gesalzenem Wasser al dente kochen, abgießen, mit kaltem Wasser abspülen.

    Die Marinade am besten über die noch warmen Nudeln geben, dann verkleben sie nicht.

    Schließlich die Gemüsestückchen untermischen. Salat gut durchziehen lassen, mindestens 2 Stunden (Salat kann man auch gut am Vortag zubereiten).
    Vor dem Servieren eventuell nochmals mit zusätzlicher Marinade nachwürzen
    (Salat zieht viel Flüssigkeit).

    (Quelle: stark abgewandelt aus einer Zeitschrift)

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