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Süßkartoffel-Gnocchi mit Gorgonzolasauce, Parmaschinken und Rucola: Längst fällige Traumaheilung

Mein letztes „Süßkartoffelkochereignis“ in Form von riesenhaften Süßkartoffelchips ist ein Weilchen her. Das hat auch einen Grund: So lecker es mir in diesem Moment geschmeckt hat, ich lag am selben Abend mit einer fetten Grippe im Bett. Was natürlich sicher nicht den Süßkartoffeln zuzuordnen ist, aber irgendwie hab ich sie doch seitdem scheinbar unterbewusst mit Krankheit, einbetonierten Geschmacksnerven und schlechten Fernsehsendungen verbunden, so dass ich einfach keine Lust mehr auf Süßkartoffeln hatte, eher fast schon eine Abneigung.

Süßkartoffel-Gnocchi mit Gorgonzolasauce, Parmaschinken und Rucola

Doch man soll sich ja auch schwierigen Situationen stellen und so war es an der Zeit für eine kleine Süßkartoffeltherapie in Form von deftigen Süßkartoffel-Gnocchi, die mit ihrer zarten Süße absolut gut zum dazugehörigen Gorgonzolasößchen und dem salzigen Parmaschinken passen. Und ich darf verkünden: Ich bin geheilt! 😉

Süßkartoffelgnocchi Rezept

Rezept für Süßkartoffel-Gnocchi mit Gorgonzolasauce, Parmaschinken und Rucola für 2 Personen

Zutaten:
300 g Süßkartoffeln 
1 kl. Ei 
90 g Mehl 
Salz 
100 g Gorgonzola 
3 EL Sahne 
1 EL Butter 
eine Handvoll Kirschtomaten 
6 Scheiben Parmaschinken 
eine kleine Handvoll Rucola 
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 

Zubereitung:
Süßkartoffeln zugedeckt in leicht gesalzenem Wasser ca. 20 Minuten kochen. Abgießen, unter kaltem Wasser abschrecken und die Schale abziehen. Süßkartoffeln noch heiß durch eine Kartoffelpresse drücken und ein paar Minuten abkühlen lassen. Kartoffelmasse mit 1/2 TL Salz bestreuen, Ei und Mehl nach und nach unterkneten. Kartoffelmasse auf einer gut (reichlich!) bemehlten Arbeitsfläche zu länglichen Rollen mit einem Durchmesser von etwa 2 cm formen und in ca. 1 1/2 cm lange Stücke schneiden. Mit einer Gabel flachdrücken (so entsteht das typische Rillenmuster – ich mache das allerdings selten und meine Gnocchi sind somit etwas „diversifiziert-rustikal“). Reichlich Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Gnocchi in 2–3 Portionen in leicht siedendem Wasser 3–5 Minuten garen, bis sie oben schwimmen. Dann mit einer Schaumkelle herausnehmen und gut abtropfen lassen und in einer Schüssel warm halten. 50 g Gorgonzola zusammen mit der Sahne in einem kleinen Töpfchen langsam unter Rühren erhitzen, bis der Gorgonzola geschmolzen ist. Die Sauce wird sehr dickflüssig, ich wollte das gerne so haben, da ich die Gnocchi nur leicht damit beträufelt habe. Wer etwas mehr Sauce möchte, streckt sie einfach, ruhig mit Milch, dann ist sie etwas leichter. Butter in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Gnocchi darin schwenken und ein wenig bräunen lassen. Kirschtomaten dazu geben und mitbraten, bis sie ein bisschen schrumpelig sind. Parmaschinken und Rucola dazugeben, kurz erhitzen, dann alles auf vorgewärmten Tellern anrichten und mit der Gorgonzola-Sauce beträufeln. Restlichen Gorgonzola in kleine Stückchen schneiden und darüber geben. Zum Schluss mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bestreuen und servieren. 

Süßkartoffel-Gnocchi selbst machen

Nachtrag: Ojemine, beim Nachkochen haben sich die Süßkartoffelgnocchi für die ein oder andere ebenfalls zu einem kleinen Trauma entpuppt – wenn auch aus einem anderen Grund, der Teig war zu klebrig. Das tut mir natürlich leid, und ich überlege, woran das liegen könnte. Doch zu wenig Mehl angegeben? Ich mehle meine Arbeitsfläche bei der Herstellung von Gnocchi allerdings extrem ein und ich denke, es ist außerdem wichtig, das Ei vor dem Mehl zuzugeben und dass die Masse nicht mehr zu heiß ist. Ich hoffe, man konnte sie trotzdem irgendwie essen, möge der Süßkartoffel-Gott uns allen in Zukunft gnädig gestimmt sein (notfalls durch Bestechung mit Mehl!). 😉

27 Comments

  • Anonym

    Habe heute die superleckeren Gnocchi gemacht. Ich bin ein riesiger Gorgonzola-Fan und daher musste ich dieses Rezept gaaaanz schnell ausprobieren.
    Hat mir und meiner Familie wirklich wahnsinnig toll geschmeckt! Das gibt es bestimmt ganz bald wieder. Danke für das tolle Rezept. LG Luna

  • Julia

    Glaubst Du, dass ich noch NIE etwas mit Süßkartoffeln gekocht habe? Dabei schmecken die so herrlich. Ich glaube, in dieser Grillsaison muss ich die mal backen und mit einem Dip versuchen oder so. Deine Gnocchi sehen sehr appetitlich aus. Und ich liebe doch Gorgonzola. Schmecken die Gnocchi sehr süß?

  • ninjassieben

    ich hatte mich sofort in dieses rezept verliebt. erster versuch des gnocchi selber machens, zusammen mit meinem besten freund chris, scheiterte desaströs. wir hatten allerdings die süsskartoffeln auch länger gekocht und dachten es läge daran, dass der "teig" viel zu flüssig wurde. wir fragten eine freundin, die öfter gnocchi macht und chris startete am we einen neuen versuch. hier ein auszug seiner email an mich darüber:
    "Natürlich habe ich ich Kartoffeln nach 20 Minuten mit einer gewissen Restfestigkeit aus dem Wasser geholt und geschält. … An dieser Stelle möchte ich kurz unserer guten Freundin und Gnochi Expertin Laura gedenken und dir sagen … alle Besserwisser sind herzlich eingeladen mir mal zu Zeigen wie das geht denn das Einzige was man dadurch, dass man die Kartoffeln nicht ganz weich kocht, erreicht ist das man Sie entweder nicht pressen kann oder aber, sollte man genug Kraft haben, seine Kartoffelpresse ordentlich verbiegt. (Den Gnochiexperten dieser Welt kann ich nur sagen: actions speak louder than words and please put your money where your mouth is… but use your own Kartoffelpresse for gods sake!!!) … Also deformierte Kartoffelreste wieder ins Wasser … Alles noch recht gut gegangen bis das Ei kam!"
    dazu ist vielleicht nur noch hinzuzufügen, dass wir sehr viel kochen und das auch alles nie ein problem ist. mögen uns die süsskartoffeln vielleicht nicht?
    egal… es wird weitergetestet!!!!
    viele liebe grüße ninja

  • Anonym

    Der Gnocchiteig war auch nach Zugabe von Mehl und noch mehr Mehl entsetzlich klebrig und mitnichten zu rollen. Der Teig landete im Mülleimer, da er überhaupt nicht zu verarbeiten war. Schade!

  • Christina

    @Isabel: Viel Spaß – ich hab nochmal editiert, ggf. etwas mehr Mehl.

    @multikulinaria: Hast Recht, ich ordne sie auch eher der kalten Jahreszeit zu – aber ich hatte dieses Jahr unglaublicherweise noch gar keine, deswegen gibt´s einen Nachzügler.

    @Rosa: Schön!

    @Ann-Kathrin: Ich jetzt auch wieder 😉

    @Bella: Das mag ich an (Süß-)kartoffeln. Schön lange lagerbar und immer gleich zur Hand.

    @Lena: *High five* hier auch Gnocchi-Fan!

    @Berliner Küche: Grandios! Das wusste ich nicht, danke. 😀

    @Lotte: Hihihi, ist die bei Dir auch so lang wie bei mir?

    @Maria: Sehr zu empfehlen, die Gorgonzolasauce. Nimm dann aber vielleicht besser Dein erprobtes Gnocchi-Rezept, das hier ist bei einigen ja schief gegangen. 😉

    @Mel: Merci Madame! 🙂

    @Sue: Dankeschön! Ach herrje, ja … die Präsentation steht noch aus. Irgendwann … 😉

    @Uwe: Malfatti, da sachste watt! Da hätte ich auch mal wieder sooo Lust drauf.

    @Charlie: Trau Dich, vielleicht wirst Du ja auch geheilt!

    @Ingrid: Danke sehr und ich freu mich, dass es Dir hier gefällt!

    @Bodil: Merci für das liebe Kompliment.

    @Luna: Freut mich, dass sie Dir geschmeckt haben – und vor allem, dass das Rezept bei Dir funktioniert hat.

    @Julia: Nein, nicht sehr süß. Einen Hauch Süße schmeckt man, der aber wie ich finde allerwunderbarst zum Gorgonzola passt. 🙂

    @Minzzucker: Gell, ich finde auch: Gorgonzola geht immer!

    @Michael: Knallfarben. 😉

    @Bella: Nee, bei mir war´s auch eine klebrige Pampe. 😉 Die jedoch mit viel Mehl auf der Arbeitsfläche ganz gut zu händeln war. Wird bei Gelegenheit nochmal optimiert, schade, dass es nicht geklappt hat.

    @Ninja: Ach jee, das tut mir Leid! 🙁 Meine Kartoffelpresse lebt noch – die Kartoffeln waren durch, der Teig dann nicht gerade pflegeleicht aber auch nicht so, wie bei meinem ersten Hefeteig, bei dem ich quasi wie ein Kokon am Küchenboden klebte. Vielleicht das Eiweiß weglassen und nur das Gelbe nehmen? Oder die Süßkartoffeln im Ofen garen, damit sie nicht noch zusätzlich Wasser ziehen? Das könnte nämlich, vor allem wenn man sie länger kocht, tatsächlich ein zusätzlicher "Klebefaktor" sein.

    @anonym: Das war wohl kein wohlgesinnter Süßkartoffel-Gott. 😉 Spaß beiseite, wirklich schade, dass es nicht geklappt hat, vor allem nicht mal mit mehr Mehl. Das lässt mich etwas ratlos zurück. Die Kombination ist aber sehr zu empfehlen, bestimmt findest Du bei meinen lieben Blogkollegen irgendwo ein Süßkartoffelgnocchirezept, das für Dich besser gelingt.

  • Bella

    Aaaaach, so schlimm war's nicht, ich hab noch essbare Gnocchi hinbekommen (durch das viele Mehl waren sie bloß etwas zäh). Wo ich hier gerade so quer lese – ich hab die Kartoffelmasse wohl nicht genug abkühlen lassen – daran könnte es gelegen haben, dass ich so viel Mehl gebraucht habe. Beim nächsten Mal versuche ich mal, die Kartoffeln im Ofen zu garen, dann können sie ja nicht "wässrig" werden.
    Trotz allen ein schönes Rezept und (wie immer) wunderbare Bilder!

  • Kirsten

    Hallo Christina,

    das Rezept hört sich super-lecker an! Ich hab mit Süßkartoffeln bisher zwar nicht allzu viele, aber immerhin nur gute Erfahrungen gemacht, von daher wird mich vom Nachmachen nicht viel abhalten 🙂 Einzig für den Gorgonzola muss ich mir noch einen Ersatz überlegen, denn den mag ich leider gar nicht. Aber ich denke, das dürfte mir nicht schwer fallen 😉

    Liebe Grüße,
    Kirsten

  • Christina

    @Bella: Na dann bin ich ja froh, dass es nicht ganz vergeblich war. Sonst ist es immer so schade um die Zutaten.

    @Kirsten: Oh, wie wär´s denn mit Ziegenkäse? Magst Du den? Kann ich mir nämlich auch gut dazu vorstellen, weil er sicher auch schön mit der Süße der Süßkartoffeln harmonieren würde.

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