Rezepte

Himmelstorte: Wenn Schmand, Crème fraîche und Sahne schnackseln

Ich habe etwas gebacken, das ein wenig mehr Aufwand mit sich brachte als mein schnöder Fünfminutenmarmorkuchen, den ich in den letzten zwei Jahren erst mit Kind in der Trage, dann mit Kind auf dem Arm, dann mit Kind auf dem Spitzelturm aber dafür mit Kinderhaaren im Knethaken für Freunde und Familie zusammenrührte, bis er ihnen zwar nicht sichtbar aber doch mindestens im Geiste zu den Ohren rauskam. Eine Torte also diesmal, und zwar eine, die ich meiner Mutter schon seit Jahren angepriesen hatte. Das Rezept für diese Himmelstorte stammt von einer alten Freundin aus Freiburg, die übrigens genauso heißt wie meine Lieblingsnudelsalat-Madame. Sie hat die Torte vor etwa 15 Jahren für ihren Freund zum Geburtstag gebacken und in meiner Erinnerung fällt eine Horde proseccoselige Weiber, allen voran natürlich ich, kreischend über das himmlische Ding her – selbstverständlich bevor das Geburstagskind überhaupt den Mund für den ersten Bissen öffnen konnte. So war das sicher nicht ganz, aber bestimmt fast. Und dann gab es beim jüngsten Besuch meiner Mama also endlich die Himmelstorte, die so schön frisch schmeckt und für mich wieder ein sehr feines Highlight war. Mein Kind hätte man theoretisch mitessen können, rein optisch war sie nach dem Mithelfen (in Form von Cremenaschen und Schüssel- und Rührlöffelablecken) nicht mehr von der Schmandcreme zu unterscheiden. Außer vielleicht durch ein paar kleine Schmandlöckchen, die hier und da abstanden. Und ich habe von der Torte sogar noch Fotos gemacht, ergo, ein neuer Blogbeitrag entsteht. Verrückt, oder? 😉 Aber hey, betrachtet man die beitragsfreie Zeit vor dem letzten Beitrag, liege ich noch ganz gut in der Range.

Himmelstorte
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Hier kommt das Rezept für die Himmelstorte mit 26 cm Durchmesser und insgesamt 4 Böden:
 
Für den Teig:
200 g Butter
200 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
5 Eigelb
1 Prise Salz
250 g Mehl
1 gestr. TL Backpulver
 
Für das Topping:
5 Eiweiß
50 g Zucker
100 g gehobelte Mandeln
40 g Zucker
evtl. etwas Zimt
 
Für die Füllung:
500 g Beeren (ich habe Heidelbeeren genommen)
400 g Schmand
150 g Crème fraîche
50 g Zucker
3 Päckchen Sahnesteif
200 ml Sahne
 
Butter, Zucker, Vanillezucker, Eigelb (nacheinander) und Salz miteinander schaumig rühren. Mehl mit Backpulver mischen und unterrühren.
Eiweiß und Salz sehr steif schlagen, Zucker kurz unterschlagen.
Aus dem Teig 4 Böden backen. Am besten geht das, wenn ihr den Boden einer Springform mit Backpapier auslegt. Ich klemme dafür ein Blatt Backpapier einfach zwischen Boden und Springformrand. Dann 1/4 des Teigs darauf verteilen, mit 1/4 des Eischnees bestreichen und 1/4 der Mandeln sowie 10 g Zucker (und wer möchte, etwas Zimt) darauf verteilen. Springformrand abnehmen und Backpapier mitsamt Tortenboden auf ein Backblech ziehen. Bei 180 Grad im Ofen etwa 20 Minuten backen. Auf diese Weise nacheinander insgesamt 4 Tortenböden backen und auskühlen lassen.
 
Beeren waschen und verlesen. Saure Beeren wie z. B. Johannisbeeren könnt ihr vorab mit etwas Zucker mischen.
 
Schmand, Crème fraîche, Zucker und zwei Päckchen Sahnesteif mit dem Handrührgerät vermischen. Sahne mit dem letzten Päckchen Sahnesteif sehr fest schlagen und kurz unterrühren. Heidelbeeren (sie müssen wirklich gut abgetropft sein!) unterheben.
 
Die Masse ist recht fest, deswegen lässt sich die Torte gut stapeln – ihr könnt also direkt auf der Platte loslegen auf der ihr das gute Stück später servieren möchtet. Dazu mit einem Boden beginnen und abwechselnd mit der Beerenmasse zu einer Torte schichten. Ab in den Kühlschrank, vor dem Servieren mindestens zwei Stunden kaltstellen. 
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Und sonst noch:
– Was die Füllung betrifft, ist man relativ frei in deren Zusammensetzung. Ich habe – tatsächlich nur wegen purer Einkaufsverpeilung – ein bisschen jongliert und frische Sahne untergehoben. Das hat die Creme allerdings schön locker gemacht und sie hat wunderbar geschmeckt. Wichtig ist eine ausreichende Menge! Einige Rezepte geben insgesamt 400 g Masse an – das finde ich bei vier Böden schlicht VIEL zu wenig. Mindestens 700 g (ohne Beeren) würde ich empfehlen. Lisa hat neben 400 g Schmand noch 500 g Quark verwendet.
– Die Himmelstorte kann man wunderbar einen Tag im Voraus backen. So wird alles schön fest und zieht gut durch. Im Kühlschrank aufbewahren ist allerdings ein Muss.
– Es gibt Rezepte für Himmelstorten, in denen empfohlen wird, die Böden in der Form zu backen. Kann man machen, ich benutze die Form jedoch nur als Formgeber und backe den Teig dann einfach auf Backpapier. Sieht ein bisschen rustikaler aus, ihr wisst, I like.
– Nochmal zum oben erwähnten Fünfminutenmarmorkuchen: Das Rezept stammt aus dem Forum mit der Mütze, ihr findet es hier. Es ist gelingsicher und praktisch, wenn man wenig Zeit hat. Der Marmorkuchen wird wunderbar, ist saftig und locker, aber: Ihr müsst wirklich mindestens 5 Minuten rühren! Fast schon gruselig, aber wenn man weniger rührt, schmeckt er nicht. Kein Scheiß.
Himmelstorte
Wenn´s mal wieder länger dauern sollte, bis wir uns lesen: Habt einen schönen Sommer! Wobei, eigentlich hab ich ja noch so ein tolles Grillgemüserez … ach, mal schauen. 🙂

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