Schokoladen-Spätburgundercrème mit Cranberries: Herbstliches Dessert
Zur Zeit treibt in den angrenzenden Wäldern um Darmstadt ein wild gewordener Keiler sein Unwesen – nicht tollwütig aber dafür scheinbar liebestoll, was manchmal ja ähnliche Symptome heraufbeschwören kann, zumindest hat er schon einige von ihm als Nebenbuhler angesehene Spaziergänger verletzt und Hunde attackiert. Ehrlich, ein bisschen mulmig ist mir seitdem bei meinen Laufrunden durch den Wald schon zumute. Zwar liegen meine bevorzugten Strecken nicht direkt im Keiler-Gebiet, aber man weiß ja nie, ob sich das Tier mal kurz für einen kleinen Spaziergang entscheidet um sich einen neuen Wirkungskreis zu suchen und mir nebenbei die Beißerchen in die Wade zu hauen. Ich wollte dann eigentlich gestern auch einen kleinen Wildschweinbraten mit Cranberry-Sauce machen, in der Hoffnung, dass man dem wilden Schwein vielleicht telepathisch übermitteln könnte, was mit ihm passiert, wenn es nicht aufhört sich zu gebärden wie ein Verrückter! Schade nur, dass ich zwar Cranberries aber kein Wildschwein bekommen habe, im Moment hüpfen den Jägern hier vornehmlich Hirsche vor die Flinte. Die passen zwar auch zu Cranberries, aber ich habe dann auf einmal viel mehr Lust bekommen, die Beeren für ein Dessert zu verwenden …
Hier kommt das Rezept für 3-4 Portionen Schokoladen-Spätburgundercrème mit Cranberries:
100 ml Spätburgunder Rotwein
30 g Zucker
50 g Cranberries
90 ml Sahne
100 g dunkle Schokolade (mindestens 70% Kakao)
1 superfrisches Bio-Ei
1 Prise Zimt
1 Msp. gem. Kardamom
Burgunder in einem kleinen Topf erhitzen und Zucker darin auflösen. Cranberries hinzugeben und kurz aufkochen, bis die Cranberries leicht aufplatzen. Sie sollen dabei ihre Form behalten und nicht verkochen. Cranberries in ein Sieb gießen, Weinsud dabei auffangen und wieder zurück in den Topf geben. Auf ca. 1-2 Esslöffel einkochen, bis der Wein etwas dickflüssiger wird. Sahne in einem weiteren Topf erhitzen aber nicht kochen, Schokolade in kleine Stücke zerbrechen und mit einem Schneebesen in die Sahne einrühren bis sie schmilzt. Topf vom Herd ziehen und kurz ein bisschen abkühlen lassen, damit gleich das Ei nicht gerinnt. Burgunder und Ei dazugeben und gut unterrühren. Zimt und Kardamom sowie die Cranberries vorsichtig einrühren und die Créme in kleine Förmchen füllen. Im Kühlschrank mindestens 3 Stunden fest werden lassen.
Wegen der langen Kühlzeit lässt sich das Dessert entspannt vorbereiten, wenn Gäste kommen. Je nach Geschmack könnt ihr die Menge der verwendeten Cranberries variieren. Rotwein und Schokolade passen in diesem Fall wieder sehr gut zusammen, durch den Wein bekommt die Schokoladencréme eine feine Säure, die nochmal schön gesteigert wird, wenn man die kleinen Cranberries mit der Zunge am Gaumen zerdrückt und sich deren Saft im Mund mit der Schokolade mischt – ein Träumschä!
19 Comments
Rosa's Yummy Yums
Sehr herbstlich and so lecker!
Grüsse,
Rosa
Miriam
Wow! Dein Blog ist der Knüller.
Der Titel ist doch schon Kult.
Du schreibst echt witzig und die Rezepte hören sich klasse an. Habe noch keins nachgekocht, weil ich Deinen Blog erst vorgestern entdeckt habe. Aber ich spüre schon, wie die Hosen kneifen.
Es grüßt Dich Miriam (ich habe keinen Kochblog, ist so ein Übergreifen überhaupt erlaubt?)
Anne
Mhhh schaut wunderbar aus. Ich mag Cranberries total. Wird definitiv ausprobiert 🙂
Liebe Grüße
Remy
Hhhhmmm, bei der Beschreibung am Schluss läuft sogar mir das Wasser im Mund zusammen und dabei mag ich doch gar keinen Wein IM Nachtisch…. fieser Zwiespalt.
Verweise den Keiler doch einfach auf den Kleinen Kuriositätenladen, da weiß er, was ihm blüht!
Liebe Grüße, Remy
lamiacucina
Bei Schokolade und Rotwein bin ich etwas skeptisch. Aber ein Spätburgunder ist dafür bestimmt besser geeignet als ein tanninbeladener Bordeaux.
Maraike
Mhhhm, das schaut aber lecker aus 🙂
Sag mal,wo bekommst du frische Cranberries ? Ich sehe immer nur getrocknete.
LG Maraike
Blickwinkel
OMG sieht das gut aus!!!
Liebe Grüße
Esther
Heike
Das könnte tatsächlich mal ein Dessert für mich sein.
Fein!
tatjana
boah das ist der Hammer, ein tolles Dessert und die Fotos absolute Spitze.
Alles Liebe von Tatjana und danke fürs Rezept
Claus
Gefällt mir. Ist auch was für´n schlanken Fuß, gelle!?
Nadja
Da werd ich ja schon beim Anschauen zehn Kilo schwerer. Scheint mir aber ein tolles Dessert für den Weihnachtsabend zu sein! (Du machst sehr hübsche Fotos, darf ich fragen, welches Equipment du verwendest? :))
Liebe Grüße
Nadja
uwe@highfoodality
Hmmm – das macht sogar mich alten Dessert-Muffel an 🙂
Miss Erable
Hi Du,
wieder mal ein überragendes Rezept! Deine Rezepte, Bilder und Berichte sind immer wieder ein Genuss.
Übrigens: Herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Beitrag in der aktuellen Laviva. War ganz freudig überrascht, als ich Deinen Blog dort gesehen habe!!
Liebe Grüße & weiterkochen!
Christina
@Rosa: Cranberries verbinde ich immer mit der kälteren Jahreszeit.
@Miriam: Danke für die lieben Komplimente. Und NATÜRLICH ist das erlaubt! 🙂 Ich freue mich sogar sehr darüber, zumal ich auch einige andere Blogs lese, die mit Kochen gar nicht so viel zu tun haben. Ist doch schön, wenn man sich vielfältig interessiert.
@Anne: Ich muss gestehen, dass ich frische Cranberries noch gar nicht so oft verwendet habe. Ohne Zucker wären sie mir glaube ich fast ein bisschen zu sauer, aber genau das passt bei diesem Rezept hier wunderbar.
@ewan: ich habe deinen kommentar "hört sich ja richtig lecker an. vielen dank für die idee ich denke jedoch, dass man an der präsentation noch etwas verbessern kann, wie z.b. in einer teigschale. viel spaß beim schlemmen" gelöscht, weil ich den Link auf eine Online-Casino-Seite, die zum Downloaden animiert aber nicht mal ein Impressum besitzt, als Linkspam betrachte und nicht dulde. Solltest du dich jedoch ernsthaft für das Rezept interessiert haben und jemals hier her zurückkommen, kannst du mir gerne erklären, was du denn für eine "Teigschale" als Präsentationsverbesserung vorschlagen würdest.
@Remy: Hihi, an Stephs Rezept musste ich auch denken, da gab´s kurzen Prozess mit dem wilden Vieh! 😉 Den Wein schmeckt man übrigens wirklich nicht so arg heraus, ganz fein säuerlich ist es. Zur Not lässt Du ihn einfach weg.
@Robert: Ich muss bei Schokolade und Rotwein immer an diese "Vertrendigung" denken, was eigentlich schade ist, denn die beiden können sich wirklich gut ergänzen.
@Maraike: Frische Cranberries bekomme ich in DA vom Marktschreier und sie werden zumindest in Hessen auch in Supermärkten wie Rewe oder Tegut verkauft. Was ich allerdings nirgendwo auftreiben konnte, sind frische Preiselbeeren, da geht die Jagd weiter.
@Esther: Essen soll gut aussehen, dann schmeckt es mir sogar noch besser. 😉
@Heike: Komm vorbei, ich geb' Dir ein Schälchen – und danach trinken wir ein Bier! 🙂
@Tatjana: Immer wieder gerne!
@Claus: Sischer dat! 😉
@Nadja: Na klar darfst Du! Ich benutze eine Canon EOS400d Spiegelreflexkamera, also quasi ein älteres Einsteigermodell. Ich fotografiere fast alle Bilder hier mit einem 70-300mm Objektiv von Sigma und einem Stativ. Gerade letzteres ist wichtig für mich, da ich auf Tageslicht angewiesen bin, und ich, wenn es dämmert, auch schon mal mit langen Belichtungszeiten und kleinster Blendenzahl arbeite. Da wäre die Hand trotz gutem Training manchmal zu unruhig.
@Uwe: Mensch, da bin ich aber stolz! 🙂
@Miss Erable: Zu Befehl! Freut mich total, dass es Dir hier so gut gefällt. Den kleinen Bericht in der Laviva über die lieben Bloggerkolleginnen und mich fand ich auch schön.
Sarah
oh, das klingt aber köstlich! 🙂
Schokozwerg
Für einen geselligen Vorweihnachtsabend habe ich Dein Rezept "ausgeführt" (mit Glühwein und zusätzlichen Gewürznüssen). Begeisterung pur! Frische Cranberries für alle eine echte Entdeckung. Vielen Dank, dass Du mein Genuss(er)leben mit so tollen Ideen bereicherst 🙂
Christina
@Sarah: Ich konnte auch gar nicht wirklich aufhören zu essen. 😉
@Schokozwerg: Wie schön, freut mich, dass es euch geschmeckt hat! 🙂 Und die Idee mit den Gewürznüssen finde ich klasse, da hat man noch ein bisschen was zu knuspern.
Anonym
hmmm, sehr lecker!
ich wollte unbedingt das rezept probieren,
und habe getrocknete cranberries genommen, da
es gerade leider keine frischen mehr gibt. war auch sehr lecker!
werde das dessert im nächsten herbst auf jeden fall noch mal mit frischen beeren ausprobieren!
LG silke
Christina
Liebe Silke, schön, dass es Dir geschmeckt hat! Getrocknete Cranberries sind immer eine gute Alternative, zwar süßlicher als die frischen, aber mal ehrlich: Manchmal kann es doch eh nicht süß genug sein, oder? 🙂